Ulf Dunkel schrieb:
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> Das Tabellenmodul von DMC war meines Wissens bishe
> r nur ein Dummy, mit dem man sehen wollte, ob Beda
> rf besteht.
> [Edit: Tatsächlich hat Michael Monscheuer 1997 mal
> ein Tabellenmodul angefangen, wegen gewisser Probl
> eme in der Vektorausgabe aber seinerzeit nicht fer
> tiggestellt bzw. veröffentlicht.]
Vor 17 Jahren wurde hier im Forum schon einmal über ein Tabellenmodul schwadroniert. Da ließ der Genannte die Gemeinde wohl wissen, die Entwicklung eines Tabellenmoduls erfordere 1,5 Mannjahre an Entwicklungszeit und die Lizenz für das Modul beträgt 1000 DM pro Nutzer. Was soll man da noch sagen, außer: "Ja, sicher...". Allein, das DMC ernsthaft die Notwendigkeit eines Tabellenmoduls verschlafen hat und stattdessen ein Picture-Dummy zur Marktforschung in Umlauf gebracht hat, erklärt einiges. Die haben wahrscheinlich wirklich daran geglaubt, daß schließlich mit Tab-Stop und Linienmodul feine Tabellen gefrickelt und gemalt werden können. Nach dieser Lesart bräuchte man allerdings auch kein Indexer Modul. Nach Fertigstellung eines Buches/Scriptes notiere ich beim abschließenden Korrekturlesen die Schlüsselworte, nebst Seitenzahl, auf einem Schreibblock und erstelle dann eine Liste am Ende des Dokuments. Im Ernst ist so eine Wortliste wirklich schnell getippt. Am Ende steht doch fest: Seit fast 20 Jahren wurde offensichtlich etwas verschlafen, es betteln die User nach einer schlichten Convenience und trotzdem hat es nichts bewegt. Zumal die Ausrede "Vektorisierung" doch auch nicht wirklich glaubhaft ist. Wenn, dann hätte ich beispielsweise das Modulverhalten beim Seitenumbruch für schwierig gehalten, oder das Verhalten der Zellen bei Textüberlauf oder die Fontanpassung. Da sind wir noch nicht bei der "Datenbank" für Tabelleneinträge. Jedenfalls muß man da jetzt auch nicht mehr mit anfangen. Bedauerlicherweise war mir die panoptikukale Vorgeschichte so nicht bekannt, sonst hätte ich es gar nicht aufgeführt.
> Ein Charts-Modul hat Alexander Maringele mal vor J
> ahren angefangen und auf einem ADAT vorgestellt. L
> eider hat er es seinerzeit sehr komplex angelegt u
> nd nicht fertiggestellt. Ich muss da mal wieder re
> inschauen - vielleicht fehlt ja nicht mehr viel.
Da ist ein ähnliches Phänomen. Statt einer Standardlösung, die dann nach Bedarf später weiterentwickelt wird, verrennt man sich in eine Superduperhypermega-Lösung, die letztlich aber nicht fertig wird. Aber auch hier gilt: die Chart in Kuchengrafik kann ich mit den Kreissegmenten der LineArt herstellen, Balkendiagramme mit den Rasterrahmen. Ein Modul wäre reine Convenience und eigentlich im Heute normal. Wenn an dieser Stelle aber, wie Du vermutest, ein Gerüst vorhanden ist, könnte das eventuell wirklich kurz vor fertig sein. Die Verknüpfung zu den Daten eines Tabellenmoduls wäre natürlich auf der Hand, wenn man schon die Megalösung anstrebt. Solches wirst Du aber sicherlich alles in den entsprechenden Pflichtenheften der Entwickler (für Tabellendummy und Chart) finden. Die Entwicklung neuer Module und die Weiterentwicklung und die Pflege der bestehenden Module war erst nach DMC und MGI ernsthaft zu nennen. So sehe ich das bei Dir nachwievor in guten Händen. Vielleicht fehlt ja nicht mehr viel. So, what? Toll, wenn Du da die Zeit aufwendest. Schon Dank dafür.
> Da Calamus mit RTF- und beliebig kodierten ANSI-Te
> xten mittlerweile umgehen kann, stellt sich mir di
> e Frage, warum das CTX-Format noch von Interesse s
> ein soll. Ich bin sehr neugierig.
Das "CTX-Format" ist Dummyformat des Tabellenmoduls, oder? Naja, eine "Tabelle" ist nicht gleich ein "geblockter" Textsatz, aber wem sage ich das. Da geht es auch um die grafische Umsetzung durch Knopfdruck und das Verwerten der Inhalte. Dies umfasst natürlich auch die Verwendung als Kalender. Könnte da nicht ein C++ Programmierer in Bangladesh ein Pflichtenhaft umsetzen? Der würde auch nicht so kompliziert denken. Kollegen hatten den Tip, denn es wird ja sowas wie eine Schnittstelle für externe Module geben, ohne das man zentrale Sourcen freigeben müsste. Zumindest die Grobprogrammierung, Feintuning und Einbindung vor Ort. Ich bleibe dabei: eigentlich sind Chart und Tabelle Standardeigenschaften im DTP. Die kann ich in Calamus ausführen, keine Frage, aber eben ohne Hilfestellung und ziemlich nervig bei umfangreichen Verwendungen im Dokument. Aber es ist auch OK. Du kennst den Markt und die Bedürfnisse am Besten und hättest die Risiken beim Versagen.
Und wir haben noch gar nicht über den OTF-Treiber, die Verwendung von Unicode, eine Ergänzung des Barcodemoduls um QR-Code, Import/Export von SVG-Format gesprochen. Einige Module warten mit inaktivierten (gegrauten) Schaltflächen (nach Anzeige "vorbereitet für zukünftige Verwendung eines Upgrades") teilweise bereits seit langem auf Fertigstellung.
Ich möchte auch noch einmal auf die Ergänzung der Farbwahl durch Attribute wie "Aquarell" oder "glänzend" für Schriftfarbe oder Rasterhintergründe hinweisen. Ebenso diese Attribute als Option bei Schatten, ergänzt durch "Lichtschatten", der ausfranst und keine klare Kante hat (bei Schrift und Rasterrahmen). Eine heute weitverbreitete Verwendung bei Grafikern. Ich wüsste grad nicht, wie ich das in Calamus realisieren könnte. Derzeit mache ich das Extern und importiere eine Grafik. Nachteil: mangelhafte Editierbarkeit bei Änderungen im Lauf der Produktion und wahnsinniger Aufwand. Hast Du (oder irgendwer) da eventuell einen Workflow zur Färbung der Schrift und Rasterflächen mit "Aquarelloptik" oder "glänzender/reflektierender Metalloptik", "leuchtender (ausfransender) Schatten"?
Bei Mitbewerbern mindestens durch Zukaufmodule/Userwaremodule ergänzbar oder sogar im Standardumfang. Bei Flächen wäre eine Krücke die Verwendung eines Bildes. Der Aquarellfilter (Filtermodul) hilft nicht bei Schrift und Flächen.
Ein DTP-Software Mitbewerber (Preisklasse Calamus) hat eine ausführliche Broschüre zur Werbung für sein Produkt unterwegs, in der er eine plausible Erklärung zur Möglichkeit abgibt, in seinem Programm das Indesign-Format zu importieren und neuerdings auch exportieren, einschließlich der Erklärung, wie man die Schnittstelle erhalten hat und sie auch anderen zur Verfügung stellt (die haben nämlich wegen der offiziellen Herausgabe geklagt und wohl gewonnen und stänkern jetzt). Kurzgefasst propagieren die "Teamwork" als Erfolgsmodell für ihren Kram, ebenso wie die Gelegenheit zur Verwendung von (käuflichen)Templates dieser Indesign-Plattform. Unser Grafiker produziert mit Indesign, das kann ich nicht "mitbearbeiten", ergänzen oder aktualisieren (Kostensparen bei Externen). Das geht nur bei uns ja über PDF, aber da ist ständig Theater mit den Fonts, gerade bei Neudokumenten und zurück geht es gar nicht. Ich fand jedenfalls die Argumentation sehr interessant, bin mir aber natürlich nicht sicher, welcher Programmieraufwand da verbleibt oder was dort für das Schnittstellen Know-How monetär aufgerufen wird. Fein wäre das schon, wenn durch das offengelegte InDesign-Format eine einfache und sinnvolle Importierung bei uns möglich wäre. Ich fürchte natürlich, die wollen sich durch die vorhandenen DTP-Software schnorren, zum eigenen Nutzen. Naja, man sollte ja seine Feinde immer kennen.
Im Uralt Forum wurde die Herstellung eines ergänzenden (Hand)buchs angesprochen, produziert im Sinne "jeder der etwas zu Workflows weiß" steuert es bei. Einige hatten da enorme Phantasie und Eifer zur Mitwirkung angekündigt. Das war wohl am Ende nicht dieses schlimme "große Calamus Buch" von DataBecker, das ich Dir für Museum geschickt habe, oder? Ich nehme an, es war nur viel Gerede und am Ende kam nix bei rum. Immerhin erschien die Feder einmal.
Und am Ende ganz im Ernst: das alles müsste geplant, gepflegt und vor allem finanziert werden. Dieser Aufwand wird bei allen Wünschen und "Träumereien" wohl gern vergessen. Das System ist nämlich völlig in Ordnung, trotzdem gibt es doch Bedarf für Anregung zu Neuem und Veränderung. Meine Einlassung zumindest ist bitte nicht als "Forderung" mißzuverstehen, sondern lediglich als wohlwollende Rückmeldung, für eventuelle Aktivitäten in Richtung Fortschreibung. Vielleicht erbarmen sich ja auch "Urgesteine" oder deren Nachfolger als Programmierer. Das große Ganze soll ja dringend weiterleben.
PS: Das Handbuch heißt noch 2006. Ist ein Update wegen 2015 geplant, oder ist es dennoch aktuell? Gibt es einen Dienstleister, der DIN-A-5 im Duplex druckt (wegen der PDF-Ausdrucke für Zusatzmodule)?
3 mal bearbeitet. Die letzte Bearbeitung war vor 8 Jahren von Wombel.
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